Iranische Raketen – bis nach London?
Es stimmt mich traurig, was gerade in Nahost passiert. Denn Krieg kann nie die Lösung für Konflikte sein und es sind schon genug Menschen umgekommen und diese aktuell gemachte Aussage des früheren israelischen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, fördert nicht gerade die Aussicht auf Frieden:
"Es sei absolut notwendig, die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz niederzuschlagen, um das iranische Atomprogramm zu stoppen, erklärte Netanjahu weiter. «Das ist ein neuer Faschismus, ein neuer islamischer Hitlerismus», sagte er. «Er bedroht den Westen.»“ , weiterhin warnt er vor der Reichweite iranischer Raketen, die bis nach London reichen."
Siehe Bericht news.yahoo
Das kommt mir irgendwie bekannt vor, wurde vor dem Irak nicht auch gewarnt? Welch eine kranke Welt, haben wir nicht gelernt?
Natürlich ist es notwendig gegen die Hisbollah was zu unternehmen, aber Bitteschön doch nicht gleich ein komplettes Land, schließlich sollte man ja auch mal im Iran direkt schauen, dort ist die Mehrheit der Bevölkerung nicht feindlich gesinnt, aber auf diese Art und Weise werden sich nur noch mehr Anhänger finden. Und diese Aussage war eindeutig an den Westen gerichtet, „Leute im Westen, ihr müsst euch jetzt am Krieg beteiligen und der Iran muss auch gleich weg“.
Genau das Gegenteil wird aber erreicht, denn Krieg schafft noch mehr Armut. Armut schafft noch mehr ungebildete Menschen, weil diese sich die Bildung nicht leisten können. Sich nichts leisten können, bedeutet Unzufriedenheit und diese Menschen sind leichte Beute für Guerillaverbände, wo dann die Kurzausbildung im Eiltempo stattfindet. Gerade in Nahost, heißt diese Ausbildung, „der Märtyrer-Tod führt direkt zu Gott ins Paradies“. Wollen wir das wirklich?
Der einzige, aber auch langsamere Weg (eben nicht Krieg), heißt in erster Linie BILDUNG, heißt Nahrung für alle, ärztliche Versorgung, Achtsamkeit usw.. Ich meine nicht den Ghandi-Weg, ich meine man muss dem ganzen mehr Zeit geben. Europa stand ja auch nicht plötzlich da, wie es heute ist. Leider mischen wir uns zu stark in viele Konflikte ein, aber nicht, weil wir die Menschenrechte vertreten, sondern meistens, wenn es wirtschaftlich für uns attraktiv wird. Groteskes Beispiel hierfür, ist der offizielle Untersuchungsbericht vom 11. Sept, dort wurden 28 Seiten mal eben geschwärzt, denn diese betreffen Saudi-Arabien, obwohl man weiß, das 15 der 19 Attentäter Saudis waren. Wir kämpfen gegen den Terror, aber solange das Öl fließt, schaut man bei Saudi-Arabien diskret beiseite. Auch weiterhin
werden in Saudi-Arabien die sogenannten „muslimischen Missionare“ an der fundamentalistischen Imam-Universität ausgebildet. Und niemand prangert das an, ist doch schon verwunderlich.
Und gegen den Iran wird gehetzt. Ich kann verstehen wenn man die Hisbollah anprangert, denn sie handeln ohne Rücksicht, aber die sogenannten "Parteigänger Gottes" zeigen nicht das wirkliche iranische Volk, genauso wenig wie der fundamentalistische Gedanke "wir sind das auserwählte Volk" das wirkliche israelische Volk darstellt. Im übrigen verabscheue ich jede Art von Religion, die sich absondert.
Meine Freundin ist gerade von ihrer Iran-Reise zurück und sie berichtete mir, dass die Mehrheit der Bevölkerung an das Gute glaubt. Manche äußerten sich traurig: „Die Leute im Ausland beschäftigen sich gar nicht mit uns, mit dem Volk.“ Es gibt große Entwicklungen im Iran, die rein gar nichts mit dem Gottesstaat zu tun haben, wie er gerade nach außen hin scheint. Der Bericht zur Reise ist hier verlinkt. Es zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, wenn man die Möglichkeit hat, unmittelbare Informationen aus dem Land zu bekommen. Vor allem von Menschen, den man vertrauen kann. Denn das mediengemachte Bild sieht doch ganz anders aus. Vielen Dank hierfür.
"Es sei absolut notwendig, die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz niederzuschlagen, um das iranische Atomprogramm zu stoppen, erklärte Netanjahu weiter. «Das ist ein neuer Faschismus, ein neuer islamischer Hitlerismus», sagte er. «Er bedroht den Westen.»“ , weiterhin warnt er vor der Reichweite iranischer Raketen, die bis nach London reichen."
Siehe Bericht news.yahoo
Das kommt mir irgendwie bekannt vor, wurde vor dem Irak nicht auch gewarnt? Welch eine kranke Welt, haben wir nicht gelernt?
Natürlich ist es notwendig gegen die Hisbollah was zu unternehmen, aber Bitteschön doch nicht gleich ein komplettes Land, schließlich sollte man ja auch mal im Iran direkt schauen, dort ist die Mehrheit der Bevölkerung nicht feindlich gesinnt, aber auf diese Art und Weise werden sich nur noch mehr Anhänger finden. Und diese Aussage war eindeutig an den Westen gerichtet, „Leute im Westen, ihr müsst euch jetzt am Krieg beteiligen und der Iran muss auch gleich weg“.
Genau das Gegenteil wird aber erreicht, denn Krieg schafft noch mehr Armut. Armut schafft noch mehr ungebildete Menschen, weil diese sich die Bildung nicht leisten können. Sich nichts leisten können, bedeutet Unzufriedenheit und diese Menschen sind leichte Beute für Guerillaverbände, wo dann die Kurzausbildung im Eiltempo stattfindet. Gerade in Nahost, heißt diese Ausbildung, „der Märtyrer-Tod führt direkt zu Gott ins Paradies“. Wollen wir das wirklich?
Der einzige, aber auch langsamere Weg (eben nicht Krieg), heißt in erster Linie BILDUNG, heißt Nahrung für alle, ärztliche Versorgung, Achtsamkeit usw.. Ich meine nicht den Ghandi-Weg, ich meine man muss dem ganzen mehr Zeit geben. Europa stand ja auch nicht plötzlich da, wie es heute ist. Leider mischen wir uns zu stark in viele Konflikte ein, aber nicht, weil wir die Menschenrechte vertreten, sondern meistens, wenn es wirtschaftlich für uns attraktiv wird. Groteskes Beispiel hierfür, ist der offizielle Untersuchungsbericht vom 11. Sept, dort wurden 28 Seiten mal eben geschwärzt, denn diese betreffen Saudi-Arabien, obwohl man weiß, das 15 der 19 Attentäter Saudis waren. Wir kämpfen gegen den Terror, aber solange das Öl fließt, schaut man bei Saudi-Arabien diskret beiseite. Auch weiterhin
werden in Saudi-Arabien die sogenannten „muslimischen Missionare“ an der fundamentalistischen Imam-Universität ausgebildet. Und niemand prangert das an, ist doch schon verwunderlich.
Und gegen den Iran wird gehetzt. Ich kann verstehen wenn man die Hisbollah anprangert, denn sie handeln ohne Rücksicht, aber die sogenannten "Parteigänger Gottes" zeigen nicht das wirkliche iranische Volk, genauso wenig wie der fundamentalistische Gedanke "wir sind das auserwählte Volk" das wirkliche israelische Volk darstellt. Im übrigen verabscheue ich jede Art von Religion, die sich absondert.
Meine Freundin ist gerade von ihrer Iran-Reise zurück und sie berichtete mir, dass die Mehrheit der Bevölkerung an das Gute glaubt. Manche äußerten sich traurig: „Die Leute im Ausland beschäftigen sich gar nicht mit uns, mit dem Volk.“ Es gibt große Entwicklungen im Iran, die rein gar nichts mit dem Gottesstaat zu tun haben, wie er gerade nach außen hin scheint. Der Bericht zur Reise ist hier verlinkt. Es zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, wenn man die Möglichkeit hat, unmittelbare Informationen aus dem Land zu bekommen. Vor allem von Menschen, den man vertrauen kann. Denn das mediengemachte Bild sieht doch ganz anders aus. Vielen Dank hierfür.
elve - 4. Aug, 01:55
Iranische Raketen - bis nach London?
Im Iran habe ich mich oft über einseitige Berichterstattung und Propaganda geärgert. Aber mein Land ist nun mal kein demokratisches Land. Hier habe ich festgestellt, dass es nicht viel anders ist. Die westlichen Medien produzieren ein Feindbild gerade vom Islam (das alte Feindbild, der Kommunismus ist dahingeschieden). Und warum. Ein Grund ist kristallklar: Islam befindet sich dort, wo auch das Öl fließt, und da wirtschaftliche Belange den Westen haben stets Partei ergreifen lassen, wo sein Vorteil liegt, brauchen wir darüber auch nicht lange zu diskutieren. Irak ist das beste Beispiel (und genauso wenig wie Irak die Atombombe hatte, genausowenig hat Iran sie!!!)
Die Millionen Moslems, die friedlich ihrer Religion nachgehen und sich auch von extremistischen Verbindungen fernhalten, werden einfach beiseite geschoben. Dass sie sich ebenfalls Frieden wünschen, wie hier wir hier in Europa, passt nicht ins Bild.
Ebenso die aus meiner Sicht falsche Politik des Staates Israel. Ich bin selbst vom Matriachat her Jüdin. Mein Vater war Moslem. Also weiß ich sehr wohl, wovon ich rede. Ich bin keine Zionistin und die Politik Israels macht mir Angst, obwohl ich weiß, dass auch dort Menschen leben, die sie nicht gutheißen.
Deutschland traut sich aufgrund seiner Vita nicht zur Kritik. Das ist aus meiner Sicht falsch. Auch ein Bruder wird zurechtgewiesen, wenn er falsch handelt - nicht mit Schlägen, sondern Worten, die überzeugen sollten.
Krieg, der nur unschuldige Opfer fordert, ist keine Lösung. Gerade Gewalt erzeugt nur Gegengewalt, und Menscen die sich heute noch davon fernhalten, sind morgen vielleicht dabei, weil sie um Menschen trauern, die ihnen mit Gewalt genommen wurden. So werden die gestärkt, die wir doch eigentlich schlagen wollen. Der Dialog ist wichtig - und wie Du schon sagst, es braucht seine Zeit. Wie lange hat Deutschland gebraucht, um auf die Füße zu kommen, wie lange Europa, um zu wachsen? Das alles hat ja auch seine Geschichte, genau wie die negativen wie auch positiven Bestrebungen im Nahen Osten.
Amerika hat im Iran (Zeit der Besatzung unter dem sog. Schah sowie Irak-Krieg) leider seine hässliche Fratze gezeigt und findet dort kaum noch Zustimmung. Im Iran z. B. setzen die Menschen ihre Hoffnung auf Europa, besonders auf Deutschland und Frankreich. Darüber sollten sich die Menschen auch Gedanken machen und den Friedensdialog weiter unterstützen.